Deine Wohnung ist kein Lager – sie ist dein erster Vermögensberater
Stell dir vor, dein Zuhause ist nicht einfach nur ein Dach über dem Kopf, sondern ein Spiegel deiner finanziellen und mentalen Gewohnheiten. Jeder ungenutzte Gegenstand, jeder überquellende Schrank, jedes vergessene Abo erzählt eine Geschichte – von spontanen Käufen, emotionalen Lückenfüllern und verpassten Chancen.
Genau das haben meine Frau und ich vor zwei Jahren erkannt – und unser Leben auf den Kopf gestellt. Beim ersten großen Entrümpeln (engl. „Decluttering“) entdeckten wir nicht nur 1.200 € in ungetragener Kleidung, sondern auch eine blinde Stelle in unserem Umgang mit Besitz: Wir horteten Dinge, statt Werte zu schaffen.
Plötzlich wurde uns klar:
Jeder ungenutzte Gegenstand ist wie ein unbezahlter Kredit an unser jüngeres Ich.
Oder, um es auf den Punkt zu bringen:
„Deine ungenutzte Designerhandtasche ist kein Statussymbol – sie ist ein Schuldschein an dein jüngeres Ich.“
Warum wir entrümpeln – und warum du es auch tun solltest
Jedes Jahr nehmen meine Frau und ich uns bewusst Zeit, unser Zuhause zu hinterfragen. Nicht, weil wir müssen, sondern weil wir wissen: Entrümpeln ist kein Zeichen von Mangel, sondern von Wertschätzung. Es ist unser Ritual, um Ballast abzuwerfen – nicht nur im Schrank, sondern vor allem im Kopf.
Unser Startpunkt: Ein ehrlicher Dialog
„Wie fühlst du dich, wenn alles voll ist?“ „Ehrlich? Überfordert. Ich habe das Gefühl, unsere Sachen nehmen mir Energie.“ „Geht mir genauso. Lass uns schauen, was wir wirklich brauchen – und was einfach nur Platz wegnimmt.“
So, oder so ähnlich, starten unsere Entrümpelungsphasen. Es geht nicht darum, alles radikal zu entsorgen, sondern bewusst zu wählen:
• Was benutzen wir wirklich?
• Was steht nur herum und sammelt Staub?
• Was könnten wir verkaufen, verschenken oder spenden?
Die Illusion der Sicherheit – und ihre versteckten Kosten
Kennst du diesen Gedanken?
„Was, wenn ich es irgendwann noch brauche?“
Dieser Satz ist ein heimlicher Dieb – er raubt dir mehr, als du ahnst:
• Emotionale Kosten: Unbenutzte Dinge erzeugen unterschwelligen Stress. Die UCLA hat es bewiesen: Clutter erhöht den Cortisolspiegel um 27 %.
• Finanzielle Kosten: 1 m² Stauraum kann bis zu 300 €/Jahr kosten. Ein voller Kleiderschrank bindet oft 1.200 € Kapital – und das ganz ohne Rendite.
• Opportunitätskosten: Zeit, die du mit Sortieren verbringst, fehlt dir für echte Lebensfreude, neue Projekte oder Einkommensideen.
Die Reichtums-Lüge der Wohlstandsgesellschaft
„Mehr Besitz = mehr Status“ – wirklich?
Sogar Milliardäre widerlegen diesen Mythos:
Jeff Bezos: „Leere Tische fördern Kreativität.“
Elon Musk: Verkauft seine Häuser, lebt minimalistisch.
Marie Kondo: „Behalte nur, was Freude bringt.“
Unser emotionaler Frühjahrsputz – und die Wahrheit über Geschenke
„Aber das war doch ein Geschenk!“ – Die Lüge, die uns arm macht.
Beim letzten Ausmisten begegneten uns 14 Geschenke, die wir nie genutzt hatten. Von der Designer-Vase der Schwiegermutter bis zum Weinregal, das nie montiert wurde.
Unsere Erkenntnis?
Geschenke sind kein Vertrag. Sie dürfen gehen, wenn sie uns nicht dienen.
Unsere Erfahrungen: So wird Entrümpeln zum Erlebnis
- Den Spaß nicht vergessen
Wir machen Musik an, nehmen uns pro Raum etwa 45 Minuten Zeit und lachen viel. Erinnerungen kommen hoch, wir scherzen – und plötzlich wird das Loslassen leicht. - Regelmäßigkeit statt Aktionismus
Mindestens zweimal im Jahr – manchmal öfter – gönnen wir uns diesen „Reset“. Entrümpeln ist für uns wie ein Frühjahrsputz für die Seele: Einmal pro Saison, nicht einmal im Leben. - Drei Fragen, die uns leiten
• Brauchen wir das wirklich?
• Macht es uns Freude?
• Könnte es jemand anderes besser gebrauchen? - Loslassen in kleinen Schritten
Wir starten mit einer Schublade oder einem Regal. Kleine Erfolge motivieren und machen Lust auf mehr. - Verkaufen, Verschenken, Spenden
• Vinted-Erfolg: 23 Kleidungsstücke → 417 €
• Kleinanzeigen-Coup: Zwei Vintage-Rimowa → 1.200 €
• Was anderen Freude machen könnte, verschenken oder spenden wir.
• Nur was wirklich kaputt ist, wird entsorgt.
Die Effekte: Mehr als nur Ordnung – ein Katalysator für Reichtum
Entrümpeln ist viel mehr als Aufräumen. Es ist der Türöffner für echten Reichtum – und zwar auf mehreren Ebenen:
Monetär:
• Verkaufserlöse schaffen sofortigen finanziellen Spielraum.
• Weniger Stauraum bedeutet weniger Kosten – und mehr Überblick über das, was wirklich zählt.
Mental:
• Mehr Raum im Kopf für neue Ideen, Projekte und Chancen.
• Klarheit und Entscheidungsstärke wachsen mit jedem Teil, das geht.
• Wer loslassen kann, schafft Platz für neue Ressourcen und Möglichkeiten.
Energetisch:
• Mehr Energie, Motivation und Kreativität.
• Weniger Ballast, mehr Leichtigkeit im Alltag.
• Mehr Wertschätzung für das, was bleibt.
Entrümpeln als Beziehungspflege – und Spaßfaktor
Gemeinsames Ausmisten bringt uns als Paar näher zusammen. Wir erinnern uns an schöne (und auch weniger schöne) Momente, die wir mit bestimmten Objekten verbinden. Wir lernen, die Wünsche und Bedürfnisse des anderen zu respektieren und gemeinsam Entscheidungen zu treffen. Es ist fast wie ein kleines Beziehungstraining – mit sofort sichtbarem Ergebnis und jeder Menge Spaß.
Typische Herausforderungen – und wie wir sie meistern
• Sentimentalität: Erinnerungsstücke fotografieren wir, bevor wir sie loslassen. Die Erinnerung bleibt, der Gegenstand darf gehen.
• Unterschiedliche Vorstellungen: Wir sprechen offen über unsere Gründe und finden Kompromisse. Nicht alles muss weg – aber alles darf hinterfragt werden.
• Motivation: Kleine Erfolge feiern! Nach jedem ausgemisteten Bereich gönnen wir uns eine Pause oder einen Spaziergang.
Fazit: Entrümpeln ist der erste Schritt zu mehr Reichtum – in jedem Sinn
Entrümpeln ist kein Verzicht, sondern ein Gewinn. Es ist der Weg zu mehr Leichtigkeit, Klarheit und Lebensfreude – unabhängig vom Einkommen oder der Wohnungsgröße.
Es ist ein Ritual, das uns als Paar stärkt und unser Zuhause zu einem Ort macht, an dem wir wirklich leben wollen.
Vor allem aber ist Entrümpeln ein Startpunkt für echten Reichtum:
• Monetär, weil du Ballast in bares Geld verwandelst.
• Mental, weil du Platz für neue Chancen und Ideen schaffst.
• Energetisch, weil du dich leichter, motivierter und freier fühlst.
Unser Zuhause ist jetzt ein Ort, an dem wir wirklich leben und wachsen – nicht lagern. Und so entsteht Raum für Kreativität und (finanziellen) Wachstum.
Ein letzter Gedanke zum Schluss – auch für die Wohlhabenden unter uns
Vielleicht liest du das und denkst: „Aus drei Koffern leben? Das klingt radikal – und ist weit entfernt von meinem Leben.“ Tatsächlich ist das eine Philosophie, die wir zwar anstreben und die für uns gut klingt, aber sie ist nicht für jeden sofort umsetzbar – und vielleicht auch nicht für jeden sinnvoll.
Für viele von uns, die „wohlständiger“ sind, bedeutet Entrümpeln nicht zwangsläufig, auf das Allernötigste zu reduzieren. Es geht vielmehr darum, bewusster zu leben, Besitz zu reflektieren und sich von unnötigem Ballast zu befreien – ganz gleich, ob das drei Koffer oder ein großes Haus sind.
Das Thema „Minimalismus versus bewusster Luxus“ ist spannend und komplex – und definitiv Stoff für weitere Artikel.
Bis dahin: Entrümpeln ist für uns alle ein kraftvoller Schritt, um Raum zu schaffen – für mehr Klarheit, Energie und echten Reichtum, ganz egal, wie viel oder wenig wir besitzen.
Wenn du möchtest, kann ich diese Gedanken in einem separaten Artikel vertiefen und mit dir gemeinsam eine Serie daraus machen!